Menschen mit Behinderungen haben oft mit vielen Barrieren und Hindernissen zu kämpfen, besonders im Wohnumfeld. Physische und kommunikative Barrieren können den Alltag erschweren und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben einschränken. Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen können dazu beitragen, dass diese Barrieren beseitigt werden und ein barrierefreies und selbstbestimmtes Leben möglich ist.
Bevor man sich mit den Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnumfelds beschäftigt, ist es wichtig, die Barrieren zu erkennen und zu benennen. Physische Barrieren können beispielsweise Treppen, schmale Türen, enge Flure oder hohe Bordsteinkanten sein.
Kommunikative Barrieren hingegen betreffen die Art und Weise, wie Informationen vermittelt werden. Hierzu gehören beispielsweise unverständliche Sprache oder mangelnde Barrierefreiheit von Websites und Dokumenten.
Es gibt viele wohnumfeldverbessernde Maßnahmen, die zur Beseitigung physischer und kommunikativer Barrieren beitragen können. Dazu gehören beispielsweise Rampen, breitere Türen, Treppenlifte oder auch barrierefreie Kommunikation in Form von leicht verständlicher Sprache oder Gebärdensprachdolmetschern.
Die größte Aufgaben haben jedoch die Gemeinden. Ein sehr gutes Beispiel liefern uns beispielsweise Gemeinden, die in Zusammenarbeit mit Fachleuten und Experten barrierefreie Wohngebäude für Menschen mit Behinderungen errichten. So können die Gebäude über breite Türen, Rampen und einen Aufzug verfügen.
Zusätzlich können die Wohneinheiten individuell auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt und mit wohnumfeldverbessernden Maßnahmen wie rutschfesten Böden und Haltegriffen ausgestattet werden. Wichtig ist auf der anderen Seite die Installation eines Wasch-WC oder eines Taharet-WC für eine komfortable und gesunde Intimpflege.
Eine weitere Möglichkeit, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, ist die persönliche Assistenz durch ein persönliches Budget. Mit einem persönlichen Budget können Assistenzleistungen finanziert werden, die Menschen mit Behinderungen dabei unterstützen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Im Wohnumfeld können Assistenzleistungen beispielsweise Hilfe bei der Mobilität und Kommunikation, beim Kochen oder bei der Körperpflege umfassen.
Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen und persönlicher Assistenz zu finanzieren, kann eine Herausforderung sein. Es gibt jedoch verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten, die genutzt werden können. Dazu gehören beispielsweise Förderprogramme, Zuschüsse und Darlehen.
Eine Möglichkeit ist auch das persönliche Budget, das die individuelle Planung und Finanzierung von Assistenzleistungen ermöglicht. Persönliches Budget ist die Alternative zum Pflegedienst und so können Menschen mit Behinderungen wie ein Arbeitgeber ein Assistenzteam bilden.
Die wichtigsten Kostenträger sind Krankenkassen, Bundesagentur für Arbeit, Sozialhilfeträger, Pflegekassen, Jugendhilfe, Unfallversicherungsträger, Rentenversicherungsträger etc. Dank des Persönlichen Budgets ist es möglich, von Haushaltsassistenz bzw. Pflegeassistenz, Arbeitsassistenz, Freizeitassistenz und Schulassistenz zu profitieren.
Bei der Planung und Umsetzung von wohnumfeldverbessernden Maßnahmen und der Einbeziehung von persönlicher Assistenz durch persönliches Budget ist es wichtig, sich mit Fachleuten und Experten abzustimmen. Es empfiehlt sich, einen individuellen Plan zu erstellen, der die Bedürfnisse und Wünsche der betroffenen Person berücksichtigt.
Als Pflegekreuz unterstützen und beraten wir Menschen mit Behinderungen bundesweit bei allen Fragen zur Beantragung und Verwaltung Ihres Persönlichen Budgets, aber auch zum Arbeitgeber-Modell, wenn sie Ihr Pflege- und Assistenzpersonal im Rahmen des Persönlichen Budgets selbst auswählen, einstellen und bezahlen wollen. Zudem helfen wir Ihnen bei der Beantragung und Umsetzung Ihres Persönlichen Budgets.